Bocketal-Klettersteig Osnabrücker Wand
Dimensionen wie in den Alpen findest Du in Nordrhein-Westfalen vielleicht nicht, aber gerade für Klettersteig-Freunde, die ihre Kenntnisse am Klettersteig ausbauen möchten, aber nicht den ganzen Weg in die Alpen fahren wollen, ist der Bocketal-Klettersteig ein toller Übungssteig.
Du erreichst den Klettersteig Osnabrücker Wand im Bocketal bei Tecklenburg innerhalb von zwei Minuten vom Parkplatz aus. Er hat gerade einmal 30 Höhenmeter, also perfekt, um zu üben. Der Einstieg ist mit Stahlstiften gesteckt. Schnell bist Du an der ersten kniffligen Stelle mit sehr schmalen und engen Felstritten, bevor es an eine etwa fünf Meter lange Leiter geht – und bald darauf bist Du oben.
Nach dem Aufstieg kannst Du Dich an der Hütte in der Nähe ausruhen.
Daten zur Osnabrücker Wand:
- Schwierigkeit: C
- Gehzeit: 0,5 h (eher kürzer)
- Ausrüstung und Erfahrung: nur mit Helm, Klettersteigset und Klettergurt, ein wenig Kraft und Trittsicherheit notwendig
- Beste Jahreszeit: wann immer kein Schnee liegt, auch bei unsicherem Wetter ein guter Klettersteig zum Üben
Höllental-Klettersteig an der Zugspitze
Ein absoluter Klassiker in den bayerischen Alpen ist die Tour zur Zugspitze mit dem Höllentalklettersteig und dem Jubiläumsgrat. Die Tour dorthin ist ein Abenteuer, das Dir einen Mix aus landschaftlichen Highlights und senkrechtem Drahtseilvergnügen bietet. Alpines Flair, herrliche Felsenblicke und teilweise dünne Luft säumen Deinen Weg nach oben. Der perfekte Ausklang ist hier mit Sicherheit ein Abstecher auf eine Weißwurst bei Deutschlands höchstgelegener Würstelbude an der Zugspitzseilbahnstation.
Diese beeindruckende Tour beginnst Du in der Höllentalklamm. Hier passierst Du die sehenswerte Tunnelstrecke hinauf zur Höllentalangerhütte. Danach querst Du einen Bach und startest in das Klettervergnügen am sogenannten Brett, einem A/B-Klettersteig. Hierüber gelangst Du auf einen kurzen B-Steig in gestuftes Gelände. Über eine Platte mit Eisenklammern gelangst Du zu einem Felskessel. Der Weg führt Dich weiter zum Höllentalferner. Gerade im Spätsommer ist der steile Gletscher kritisch. Du umgehst die Spaltenzone in einem Bogen und gelangst wieder an die Felswand. Je nachdem, wie viel los ist, steigst Du rechts oder links über die Randkluft an den Fels. Beide Klettersteige sind der Kategorie B/C zugeordnet. Über eine A/B-Stufe steigst Du zum imposanten Jubiläumsgrat auf. Hier sind nur die wichtigsten Stellen gesichert, deswegen solltest Du absolut trittsicher und schwindelfrei sein! Von hier hast Du auch einen unglaublichen Ausblick auf den Eibsee. Du steigst durch eine Scharte und bis zur Rinne, bis Du auf eine Rampe gelangst. Von hier aus kommst Du zur Gipfelkuppe mit dem goldenen Gipfelkreuz. Rückseitig bist Du binnen weniger Minuten zur Seilbahnstation abgestiegen (da, wo auch die Würstelbude steht).
Es empfiehlt sich nicht, denselben Weg zurück zu nehmen, da hier viele Menschen aufsteigen und es so nur unnötig gefährlich werden würde. Einen Notabstieg gibt es nur über den Brunntalgrat zur Knorrhütte. Auch andere Geröllrinnen sehen so aus, als würden sie nach unten führen. Sie enden jedoch an Steilhängen, an denen Du nicht weiterkommen kannst.
Daten zum Höllental-Klettersteig:
- Schwierigkeit: C
- Gehzeit: 5 Stunden reine Kletterzeit, etwa 10 Stunden für die ganze Tour
- Ausrüstung und Erfahrung: nur mit vollständiger Klettersteigausrüstung, Eispickel, Seil und Steigeisen, Erfahrung und Kraft notwendig, am besten warme Kleidung
- Beste Jahreszeit: Juni bis September, nur bei gutem Wetter empfehlenswert
Mindelheimer Klettersteig im Allgäu
Bei einer Rundtour über den Mindelheimer Klettersteig kommst Du als Wander-Fan so richtig auf Deine Kosten. Der Mindelheimer Klettersteig wurde 1975 erbaut und ist einer der bekanntesten im Allgäu – und nicht nur da. Die Tour steckt voller Überraschungen und eindrucksvollen Felsformationen. Auch die Aussicht auf Trettachspitze, Mädelegabel und Biberkopf ist einzigartig. Obwohl der Klettersteig gut mit Stahlseilen, Stiften und Klammern gesichert ist, solltest Du ihn nur wagen, wenn Du gut trainiert, schwindelfrei und trittsicher bist.
Deine Begehung beginnst Du am Gasthof Schwendle in Mittelberg und durchs Wildental bis zur Fluchtalpe. Dann hältst Du Dich links zur Fiderepasshütte. Ein kurzer Abstieg durch eine Mulde führt Dich im Anschluss wieder hinauf zur Fiderescharte und zum Einstieg in den Mindelheimer Klettersteig, der mit der Überschreitung des Schafalpenkopfs startet. Nach einer leichten Passage gelangst Du an die erste überhängende Wand mit Klettersteig-Schwierigkeit C und anschließend an eine schiefe Leiter. Von hier erreichst Du den kurzen ungesicherten Zackengrat des Schafalpenkopfs, bevor es zum Abstieg geht – über eine knifflige Stelle (Klettersteig B/C) und eine kurze Brücke bis zu einem Gegenanstieg, nach dem es erst einmal eben wird. Doch bald wartet schon eine senkrechte und leicht überhängende Klammerwand auf Dich, die Dich zum mittleren Schafalpkopf bringt. Von hier aus beginnt ein spannender Aufstieg mit Kaminen, Leitern und Wandstufen auf passagenweise sehr ausgesetztem Gelände. Nach einem kurzen Klettersteig-B-Intermezzo gelangst Du in eine Scharte. Hier kannst Du den Notabstieg nach Nordwesten nutzen – oder über einen letzten Gipfel, den südwestlichen Schafalpenkopf, zum Ausstieg klettern, Gratabschnitte und ausgesetztes Gelände inklusive. Von hier aus kommst Du zum Kemptner Köpfl. Die Mindelheimer Hütte ist dann nicht mehr weit. Hier kannst Du bei einer leckeren Brotzeit und einer Hüttenhalben die Klettersteigtour Revue passieren lassen und Dich auf den Abstieg über die Kemptner Scharte Richtung Hintere Wildenalpe und Fluchtalpe vorbereiten.
Daten zum Mindelheimer Klettersteig:
- Schwierigkeit: C
- Gehzeit: etwa 6 Stunden für die gesamte Tour
- Ausrüstung und Erfahrung: nur mit Helm, Klettersteigset und Klettergurt, Erfahrung und Kraft notwendig
- Beste Jahreszeit: Juni bis September, nur bei guten und stabilen Wetterverhältnissen