Der Rahmenbau des Gravel-Rads
Beim Rahmen hast Du die Wahl zwischen Aluminium, Carbon und Stahl. Das Material des Rahmens beeinflusst die Fahreigenschaften. Carbon ist mit Abstand das leichteste Material und entsprechend teuer. Aluminium und Stahl bedingen zwar ein höheres Gewicht, sind jedoch weniger steif und dämpfen somit besser. Die Wahl des Rahmenmaterials solltest Du also nicht nur aufgrund Deines Budgets, sondern auch im Hinblick auf Deine Fahrbedürfnisse treffen.
Die Reifen – mit mehr Flexibilität auf dem Gravel-Fahrrad
In der Regel sind Gravel-Bike-Reifen zwischen 30 und 55 Millimeter breit und mit einem geländetauglichen Profil versehen. Sie bilden die perfekte Balance aus Straßeneffizienz und Geländegrip. Je nach Modell und Vorliebe gibt es unterschiedliche Laufradgrößen zwischen 26 und 29 Zoll. Kleinere Laufräder sind hier – ebenso wie beim Mountainbike – wendiger. Große Räder hingegen gleichen Unebenheiten im Boden besser aus und sorgen für mehr Fahrkomfort und Geschwindigkeit.
Bei Gravel-Rädern sind auch Tubeless-Systeme für die Reifen beliebt. Diese fahren ohne Schlauch und bei Bedarf mit niedrigem Luftdruck. So ist der Rollwiderstand geringer, das Rad hat mehr Grip. Mit diesen Reifen erreichst Du auch einen besseren Fahrkomfort und mehr Kontrolle im unwegsamen Gelände.
Gerade bei den Reifen zeigt sich das Gravel-Rad besonders flexibel. Du kannst problemlos verschiedene Reifenbreiten aufziehen, von sportlichen 25 Millimetern bis zu komfortablen 55 Millimetern.
Der Lenker: mehr Kontrolle mit dem Gravelrad
Sowohl beim Rennrad als auch beim Gravel-Bike kommen Rennlenker zum Einsatz. Gerade beim Rennrad spielen Aerodynamik und Gewicht auch an dieser Stelle eine wichtige Rolle, weswegen die Lenker meist schmal und leicht sind. Das ist beim Gravelbike nicht der primäre Fokus. Um gerade im Gelände mehr Kontrolle zu haben, werden sogenannte „Flare“-Lenker eingesetzt, bei denen sich die Lenkerenden nach außen biegen. Diese sind meist aus Aluminium, da dieses Material robuster ist als Carbon, welches als bevorzugtes Material für Rennradlenker gilt.
Schaltung und Bremsen für beste Gravel-Performance
Gerade im Gelände zeigen sich Scheibenbremsen als vorteilhaft – entweder mechanisch oder hydraulisch. Diese Bremsen sind bei allen Witterungen und hohen Geschwindigkeiten zuverlässig und sicher. Im Gegensatz zu Felgenbremsen werden Felge und Schlauch hierbei nicht heiß. Natürlich gibt es auch Gravelbikes mit Felgenbremsen. Allerdings liegen die Vorteile der Scheibenbremsen auf der Hand. Auch der Radwechsel ist damit einfacher.
Bei der Schaltung für Gravel-Bikes gibt es noch keine Standards, allerding bieten einige Hersteller mittlerweile spezielle Gravel-Bike-Schaltungen an. Etabliert haben sich zwei Konfigurationen: Zweifach-Übersetzungen und Schaltungen mit nur einem Kettenblatt. 1-fach-Schaltungen punkten mit ihrer cleanen Optik und ihrer Einfachheit. Kettenschleifen oder Verschalten passiert Dir hier nicht. Gerade im unwegsamen Gelände ist der fehlende Umwerfer von Vorteil. Doch die Gangsprünge sind hier größer als bei 2-fach-Schaltungen. Kleine Gangsprünge brauchst Du dann, wenn du viel auf flachen Straßen oder Schotterwegen unterwegs bist. Kurzum: mit einer 1-fach-Schaltung hast du alles, was du brauchst, um Deine Gravel-Ausflüge zu machen. Falls du öfter im Gelände unterwegs bist oder viel bergauf und bergab fährst, sind die kleineren Gangsprünge und die größere Bandbreite der 2-fach-Schaltung vorteilhaft. Für mehr Schaltkomfort ist auch eine Kupplung am Schaltwerk ein Muss.